Konvergenz (Auge)

Als Konvergenz (lateinisch convergere „sich hinneigen“ „zueinander neigen“) wird eine bestimmte, grundlegende Art von gegensinniger Augenbewegung (Vergenz) bezeichnet, bei der aus der Parallelstellung heraus die beiden Gesichtslinien der Augen vor ihnen zur Überschneidung gebracht werden. Dies wird ausgelöst durch einen beidseitigen Bewegungsimpuls um eine jeweils senkrechte Achse nach innen, also zur Nase hin (Adduktion). Diese Bewegungsform ist unverzichtbar für die Betrachtung von Objekten in der Nähe, ohne dabei eine Doppelbildwahrnehmung auszulösen. Die Stelle, an der ein Objekt in der Nähe gerade noch binokular einfach gesehen werden kann, nennt man Konvergenznahpunkt.

Die Konvergenzbewegung gehört zu einem neurophysiologischen Regelkreis, zu dem auch der Mechanismus der Naheinstellung des optischen Systems (Akkommodation) und die Verengung der Pupille (Miosis) gehören. Der gesamte Komplex wird auch Naheinstellungstrias genannt.

Das willkürliche Auslösen einer ausgeprägten Konvergenzbewegung wird häufig auch fälschlicherweise als Schielen bezeichnet bzw. empfunden, hat damit jedoch nichts zu tun, da im Normalfall die Gesichtslinien des rechten und linken Auges gemeinsam ein Objekt in der Nähe fixieren und nicht voneinander abweichen.


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